FRAGEN UND ANTWORTEN
Was ist im Seminarkontext mit „Intuition“ und „Reflexion“ gemeint?
Mit Intuition meine ich das Wissen, welches wir aus unseren Erfahrungen gewonnen haben, welches aber durch fokussiertes Denken schlecht zugänglich ist. Intuitives Wissen äußert sich oft unmittelbar und schnell, z.B. durch plötzliche Einsichten oder ein Körpergefühl wie Bauchgrimmen. Reflexion ist nötig, um intuitive Impulse zu prüfen, die nötigen Gedankenprozesse brauchen aber viel Zeit.
Gute Entscheidungen entstehen, wenn die Ratio und das Bauchgefühl übereinstimmen. Dabei entspricht die Ratio dem kognitiven Denken, das Bauchgefühl der Intuition.
Wie arbeiten wir im Seminar mit Intuition und Reflexion?
Wir arbeiten mit verschiedenen Techniken, um sowohl intuitives wie auch rationales Wissen zugänglich zu machen und miteinander in Einklang zu bringen.
Um unsere Intuition hervorzubringen, umgehen wir den rationalen Gedankenprozess durch Zeitbegrenzung. So erfassen wir unsere Intuition, bevor Gedanken sie relativieren. Wir visualisieren und zeichnen – eine Tätigkeit, bei der die rechte Gehirnhälfte aktiv ist. Wir arbeiten mit somatischen Markern wie z.B. Bauchgrimmen, die unsere Gedanken unmittelbar einordnen. Und wir lassen unsere Gedanken in einer Kontemplation schweifen, was zu spontanen Einsichten führen kann.
Ergänzt wird der intuitive Prozess durch Reflexion. Im Verbalisieren unserer Ziele unterziehen wir sie einer rationalen Prüfung. Wir geben einander Feedback in Gesprächen. Wir konkretisieren unsere Strategie, indem wir sie auf verschiedene Zeithorizonte legen und in Form von OKRs (Objektives and Key Results) messbar machen. Und wir organisieren eine quartalsweise Rückschau, in der wir nachsteuern und anpassen.
In welcher Form wird die eigene Strategie erarbeitet und dokumentiert?
Sie erarbeiten für Ihr Vorhaben einen strategischen Plan mit mehreren Komponenten oder Handlungssträngen. Für jede Komponente definieren Sie lang-, mittel- und kurzfristige Ziele auf einem Zeithorizont von insgesamt 3 bis 5 Jahren. Dieser Plan wird in OKRs (Objectives and Key Results) übersetzt, so dass er gut kommuniziert, der Fortschritt gut gemessen , und die Strategie flexibel angepasst werden kann.
Was sind die wissenschaftlichen und methodischen Grundlagen des Seminars?
Die Methoden meines Seminars beruhen sowohl auf wissenschaftlichen Erkenntnissen als auch auf meiner eigenen Erfahrung in Führungspositionen. Zur Orientierung hier die wichtigsten Quellen:
Zur Intuition und Reflexion:
- Antonio Damasio: Descartes’ Error
- Daniel Kahnemann: Thinking, Fast and Slow
- Gary Klein: Sources of Power: How People Make Decisions
- Maja Storch: Das Geheimnis kluger Entscheidungen: Von Bauchgefühl und Körpersignalen
Zur Strategie:
- John Doerr: Measure What Matters
- Henry Mintzberg: Crafting Strategy. In: Harvard Business Review, 65, Juli-August 1987, S. 70
- Peer Wiethoff: Progress Without Pressure: Managing a Compliance Program with Dynamic Objectives, Export Compliance in Europe Conference, Munich, February 2017
Wie wird die nachhaltige Wirkung des Seminars unterstützt?
Das fünfte Modul des Seminars findet ein Quartal nach den ersten vier Modulen statt. Hier halten wir Rückschau auf den Umsetzungsfortschritt und planen für das nächste Quartal. Nach einem weiteren Quartal treffen wir uns zu einem 90-minütigen Review, das daraufhin jeder Teilnehmer für sich quartalsweise fortführen kann.
Während und nach dem Seminar bleiben die Teilnehmer über eine LinkedIn-Gruppe miteinander verbunden. Alle Teilnehmer des Seminars können einer „Alumnigruppe“ auf LinkedIn beitreten und sich mit anderen Führungskräften austauschen.
Optional biete ich Coaching bei der weiteren Implementierung an, auch bei dem Ausrollen auf eine Organisation.
Was bedeutet OKR?
OKR bedeutet Objektives and Key Results und ist ein Managementsystem zur Zielverfolgung. OKR wurde zunächst in den 70er Jahren bei Intel eingeführt; Google setzt OKR seit 1999 ein. Inzwischen sind OKR weit verbreitet, auch bei mittelständischen Firmen. Der US-Manager und Berater John Doerr hat maßgeblich zur Verbreitung von OKR beigetragen und das Konzept in seinem Buch „Measure What Matters“ beschrieben.
Auch wenn OKR in erster Linie ein Führungsinstrument sind, können sie persönlich eingesetzt werden. Sie skalieren so gut, dass Larry Page, CEO von Alphabet, sagt: „Ich wünschte, ich hätte dieses Buch (John Doerr, Measure What Matters) vor 19 Jahren bei der Gründung von Google gehabt. Oder sogar noch früher, als ich nur mich selbst zu managen hatte!“
In diesem Seminar nutzen Sie OKR, um die von Ihnen entwickelten Strategie zu konkretisieren und für die Umsetzung vorzubereiten. Eine spätere Nutzung der OKR als Führungsinstrument ist optional möglich.
Welche Voraussetzungen bestehen für die Teilnahme?
Teilnehmer des Seminars sollten eine tatsächliche und anspruchsvolle Situation zur strategischen Bearbeitung mitbringen und deren Umsetzung selber verantworten. Beispiele sind die Geschäftsfeldentwicklung, eine Produkteinführung, eine umfangreiche Prozessumstellung, oder die Vorbereitung einer Nachfolgeregelung im Unternehmen. Aber jede Situation, die strategisch bearbeitet werden soll und keinen selbstverständlichen Umsetzungsplan hat, ist geeignet. In Zweifelsfällen sprechen Sie mich gerne an.
Die Teilnehmer selber sollten offen für neue Methoden und für den Austausch mit Anderen sein.
Warum ist die Gruppengröße auf 4-6 Teilnehmer begrenzt?
Wir arbeiten im Seminar im intensiven Austausch miteinander. Die Gedanken und das Feedback von den anderen Teilnehmern wird im Seminar als sehr wertvoll empfunden. Gleichzeitig entsteht die Möglichkeit des Vernetzens.
Durch die geringe Teilnehmerzahl besteht genügend Zeit für persönliches Coaching durch den Referenten.
Muss ich zeichnen können?
„Nein, auf gar keinen Fall“ bzw. „Jeder Mensch ist ein Künstler.“ Zeichnen ist nur ein Element im Seminar, und die Qualität der Zeichnungen spielt keinerlei Rolle. Es zeigt sich aber, dass die Wirkung selbst von einfachsten Kritzeleien durchschlagend sein kann.
Ich habe andere Fragen!
Sprechen Sie mich gerne an.